Mikrofone nehmen Schallwellen (Druckänderungen der Luft in longitudinaler Richtung) auf und wandeln diese in schwache elektrische Signale um, die dann wiederum elektrisch weiter verstärkt werden. Das gilt für alle Mikrofone, also zum Beispiel Instrumenten- und Gesangsmikrofone, gleichermaßen. Bei der Mikrofonierung von Instrumenten ergibt sich aber häufig das Problem, dass diese intensiv auf der Bühne bewegt werden. Eine Abnahme mit Mikrofon und Stativ ist daher nur schwer zu realisieren.

Was sind Instrumentenmikrofone?

Instrumentenmikrofone haben die Aufgabe, den Klang eines Instrumentes möglichst naturgetreu einzufangen. Das Klangspektrum von verschiedenen Schallquellen unterscheidet sich selbstverständlich deutlich voneinander. Vergleicht man nur einmal den Klang einer Snare Drum mit dem einer Oboe – ganz zu schweigen vom Klang einer menschlichen Stimme. Deshalb kommen für die verschiedenen Klangerzeuger unterschiedliche Mikrofone zum Einsatz, die auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten sind. Dynamische Instrumentenmikrofone eignen sich dabei besonders gut für laute Instrumente, Kondensatormikrofone kommen dort zum Einsatz, wenn es auf klanglichen Detailreichtum ankommt.

​Warum das Mikrofonieren von Instrumenten alles andere als leicht ist

Der Techniker, der Instrumente mikrofoniert, muss drei wesentliche Probleme lösen. Erstens: Wie sorge ich dafür, dass bei der ständigen Bewegung des Instruments ein konstanter Abstand zwischen dem Instrument und dem Mikrofon erhalten bleibt? Diese Frage lässt sich meist leicht lösen, indem das Mikrofon an dem Instrument angebracht wird oder indem es eingebaut wird. Bei Musikern sind Einbaumikrofone nicht immer beliebt, da für den Einbau häufig der Korpus des Instrumentes manipuliert werden muss.
Clipmikrofone wiederum bieten insbesondere bei starken Bewegungen keine absolute Sicherheit in der Stabilität. Das Mikrofon – angebaut oder an das Instrument geklemmt – wird meist über ein eigenes Kabel mit der Anlage oder einem Verstärker verbunden. Selbstverständlich wird beim Spielen das Kabel mitbewegt. Um hier zu vermeiden, dass dieses Kabel die Bewegungsfreiheit des Musikers zu stark einschränkt, werden live oft Funksysteme zur Signalübertragung eingesetzt.

Problem zwei der Mikrofonierung besteht darin, das passende Mikrofon für das jeweilige Instrument zu finden, denn die Mikrofone unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihres Frequenzgangs, sondern auch hinsichtlich der Schallwandlung.

Problem drei der Mikrofonierung besteht darin, das gegebene Umfeld zu berücksichtigen. Während in einem Tonstudio keine Gefahr von möglichem Feedback besteht, kommt es im Live-Betrieb sehr darauf an, geeignete Mikrofone oder eine entsprechende Mikrofonposition zu wählen, sodass die Gefahr einer Rückkopplung minimiert wird.

Außerdem sollte eine saubere Kanaltrennung berücksichtigt werden, sobald man mit mehr als einem Mikrofon simultan aufnimmt, wie zum Beispiel bei der Mikrofonierung eines Schlagzeugs. Das jeweilige Mikrofon sollte nach Möglichkeit nur das Instrument aufnehmen, für welches dieses zum Einsatz kommt. Z.B. sollte das Bassdrum-Mikrofon möglichst wenig von einer Snare-Drum oder Hi-Hat aufnehmen.

Diese Problematik tritt im Live-Betrieb nochmals deutlich stärker auf. Nimmt man beispielsweise einen Chor oder ähnliche Ensembles gerne mit wenigen Mikrofonen ab, um den Raum und die Integration der einzelnen Stimmen und Instrumente untereinander aufzunehmen, sollte diese Kanaltrennung bei einer Einzelabnahme der Instrumente so exakt wie möglich sein. Mit Tonabnehmern und Spezialmikrofonen erhält man zum Teil eine fast 100%ige Kanaltrennung. Z.B. können verschiedene Klarinetten und Saxophone mit unseren Tonabnehmern K1X und WP-1 komplett getrennt von anderen Instrumenten abgenommen werden. Da diese Pickups in das jeweilige Instrument eingebaut werden, kann kein Fremdschall z.B. vom Bühnenmonitor oder anderen lauten Instrumenten an den Tonabnehmer gelangen.

Auch mit an- und eingebauten Mikrofonsystemen wie dem TA3000X, TA3000eco und TA20 erhält man eine extrem gute Kanaltrennung. Die einzelnen Mikrofonkapseln sind so nahe an der Schallquelle, dass so gut wie kein Fremdschall auf die Kapsel einstreuen kann.

Welche Besonderheiten haben die einzelnen Instrumente und was muss das Mikrofon können?

Bassdrum:

Bei der Bassdrum gibt es mehrere Punkte zu beachten. Das Mikrofon muss für sehr hohen Schalldruck ausgelegt sein und einen sehr großen Frequenzgang aufweisen. Die Position ist ebenfalls sehr entscheidend. Während z.B. Grenzflächenmikrofone in die Bassdrum gelegt werden und den Schall im Inneren aufnehmen, gibt es auch verschiedene Mikrofone, welche die Bassdrum von außen abnehmen. Hier kann der Klang sehr stark durch die Wahl des Mikrofons sowie dem Abstand zwischen Mikrofon und Resonanzfell bestimmt werden. Der Abstand und die Richtcharakteristik bestimmt hierbei auch sehr stark die mögliche Kanaltrennung. Ein optimales Ergebnis erzielt man mit unserem Grenzflächenmikrofon CBM-1, welches in die Bassdrum gelegt oder seitlich im Inneren montiert wird.

HiHat:

Beim Mikrofonieren einer HiHat hat sich ein Kondensatormikrofon als Standard bewährt. Ein Kleinmembran Kondensatormikrofon unterstreicht den spritzigen Charakter einer HiHat am besten. Die Position des Mikrofons, der Abstand zur HiHat sowie dessen Richtcharakteristik bestimmen maßgeblich die Klangfarbe und die Kanaltrennung.
Snare-Drum:
Die Snare-Drum zählt zu den lautesten und perkussivsten Instrumenten, weshalb dessen Aufnahme mit einigen Problemen behaftet sein kann. Ein dynamisches Mikrofon hat sich hier als „Quasi-Standard“ etabliert. Die Klangfarbe kann hier maßgeblich durch die Position des Mikrofons und die Ausrichtung, also eher zur Fellmitte oder zum Fellrand, bestimmt werden. Als problematisch können sich Platzprobleme erweisen. Mit einem normalen Mikrofonständer ist es oft sehr schwierig, vernünftig an die Snaredrum zu gelangen, weshalb des Öfteren Clipmikrofone oder ausgewählte Snaredrum-Mikrofone mit Spezialhalterungen zur Abnahme eingesetzt werden.

Becken:

Der Abnahme der Becken kommt eine ganz spezielle Bedeutung zu. Eine Kanaltrennung ist hier oftmals gar nicht erwünscht. Die Becken werden meistens mit einer Stereokonfiguration abgenommen, wobei eine zusätzliche Einzelabnahme der Becken natürlich nicht ausgeschlossen sein muss. Diese Stereokonfiguration trägt wesentlich dazu bei, das Schlagzeug als Ganzes abzubilden und auch die Einzelinstrumente räumlich einzuordnen. Bewährt hat sich hierfür ein Paar Kleinmembran-Kondensatormikrofone, welches am besten gematcht (aufeinander abgestimmt) ist. Die Kleinmembranmikrofone geben die Brillanz der Becken wider. Je größer der Wunsch nach einer gesamtheitlichen Abnahme des ganzen Sets ist und es weniger auf die Beckenabnahme an sich ankommt, werden auch gerne Großmembran Kondensatormikrofone für eine frequenztreuere Abbildung verwendet.

Toms:

Bei den Toms ist die Mikrofonierung vom Grundsatz ähnlich zur Abnahme einer Snare-Drum. Da meistens zwei bis vier Toms bei einem Schlagzeugset zum Einsatz kommen, ist eine Abnahme mit einem klassischen Mikrofon auf Mikrofonständer pro Tom schwierig. Deshalb kommen auch hier oftmals Clipmikros oder Tom-Mikrofone mit Spezialhalterungen zum Einsatz.

Gitarre:

Während die Abnahme von E-Gitarren unproblematisch erscheint, ist eine gute Abnahme von Akustikgitarren oftmals sehr schwer zu realisieren. Aufgrund der Geometrie des Instruments sowie dem geringen Lautstärkepegel, ist eine rückkopplungsfreie Abnahme nur schwer zu realisieren. Abhilfe kann hier ein in das Instrument integrierter Tonabnehmer schaffen, welcher den Körperschall des Instruments aufnimmt und in elektrische Signale wandelt. Ansonsten werden gerne Kondensatormikrofone oder auch Bändchen-Mikrofone eingesetzt, um die Brillanz des Instruments so gut wie möglich wiederzugeben.

Blasinstrumente:

Die Tonabnahme ist bei vielen Blasinstrumenten sehr schwierig. Bei Instrumenten wie Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn, Bariton, Posaune usw. tritt der Schall sehr gerichtet aus dem Trichter aus. Durch den relativ hohen Pegel erhält der Tontechniker ein sehr gutes und sauberes Signal, mit dem er gut arbeiten kann. Der Nachteil ist aber, dass bei der Mikrofonie mit normalen Mikrofonen selbst kleinste Bewegungen des Musikers eine Veränderung des Klangspektrums nach sich ziehen. Abhilfe schaffen Clipmikrofone, welche auf den Schalltrichter gesetzt werden. Der Abstand und die Richtung zum Schallerzeuger sind hierbei immer gleich. Probleme bereiten hier das oftmals klobige Design, sowie gegebenenfalls ungenügender Halt der Mikrofone. Dagegen werden die Tonabnehmer von Rumberger Soundproducts direkt in die Birne oder das Mundstück der Klarinette oder des Saxophons eingebaut, sodass eine gleichmäßige Tonabnahme im gesamten Frequenzspektrum erreicht werden und es keine Pegelschwankungen geben kann. Das unauffällige Design und die Möglichkeit des Betriebs via Funk ermöglicht optimale Voraussetzungen für den Bühneneinsatz.

Akkordeons und Steirische Harmonikas:

Diese Gattung von Instrumenten stellt Tontechniker immer wieder vor große Herausforderungen. Eine präsente und gleichmäßige Tonabnahme kann gewöhnlich nur mit mehreren Mikrofonen realisiert werden. Die Schwierigkeit besteht darin, dass Bass und Diskant getrennt voneinander mikrofoniert werden sollen – der Bassteil jedoch durch die Spielbewegung ständig eine andere Position einnimmt. Eine Mikrofonie mit feststehenden Mikrofonen wird somit sehr schwierig. Eine Anbringung von Clipmikrofonen ist ein Lösungsansatz – aus unserer Sicht aber nicht optimal. Für die Anbringung muss z.T. der Instrumentenkorpus angebohrt werden und zum anderen ist die Abnahme nicht gleichmäßig über das ganze Frequenzspektrum. Die Mikrofone der TA-Serie von Rumberger Soundproducts widmet sich diesem Problem. Beim Innen-Einbaumikrofon TA20 wird eine Mikrofonleiste mit mehreren Kapseln unter dem Verdeck montiert. Die Mikrofonsysteme TA3000X und TA3000eco werden auf dem Diskantverdeck befestigt. Auch bei diesen Systemen kommen mehrere Mikrofonkapseln zum Einsatz, wodurch man eine absolut gleichmäßige Abnahme der Diskantseite erzielt. Für die Mikrofonierung der Bass-Seite kommt genau ein Bassmikrofon mit Kugel-Charakteristik zum Einsatz. Dieses spezielle Mikrofon bietet ebenfalls eine absolut ausgewogene Abnahme und es ergibt sich insgesamt ein sehr harmonisches, ausgewogenes Klangbild.

Cajon:

Die Cajon ist bezüglich Mikrofonierung in etwa vergleichbar mit einer Bassdrum. Ein geschlossenes Holzgehäuse mit einer Schallaustrittsöffnung. Ein Mikrofon kann entweder an der Schallöffnung platziert werden oder ins innere der Cajon gelegt werden. Man verwendet dafür dynamische Mikrofone, Kondensator- oder Grenzflächenmikrofone. Auch in diesem Bereich gibt es spezielle Mikrofone z.B. mit Bassanhebung, um einen druckvollen Sound zu erreichen. Bei einer Cajon gibt es aber eine Besonderheit: es soll möglichst gut ein ganzes Schlagzeug ersetzen. Daher sollen nicht nur tiefe Frequenzen angehoben werden, sondern auch mittlere und höhere Frequenzen transparent abgenommen werden. Die Lösung bietet hier das von Rumberger sound products entwickelte CBM-1. Dieses Grenzflächenmikrofon wurde speziell für Cajon und Bassdrum konzipiert. Das Ergebnis: anschließen und ohne EQ-Einstellungen einen tollen Sound erleben.

Streichinstrumente:

Streichinstrumente können sehr unterschiedlich abgenommen werden, zum einen mit Clipmikrofonen mit Spezialhalterungen oder mit Kondensatormikrofonen, die auf das F-Loch gerichtet werden. Schwierig kann es werden, wenn nicht nur mit dem Bogen gespielt wird, sondern auch sehr perkussiv gezupft wird. In solchen Fällen werden von Profis meist Kompressoren eingesetzt, um ein sattes Klangbild zu erhalten.